Spionage – Ausstellung im Museum „Regierungsbunker“

Diese Gemeinschaftsausstellung von Stephan Maria Glöckner und Ulrich Schmidt-Contoli kam in direkter Zusammenarbeit mit der Leitung des Museums „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“ unter Heike Hollunder zu Stande.

So bietet das naturgemäß schlauchig gestaltete Museum mit seiner Röhrenarchitektur trotz oder vor allem wegen der Schwierigkeit hier Kunst zu platzieren einen besonderen Reiz, die Beiträge von Senteur, Glöckner und Contoli zu intergrieren. In manchen Fällen fast unsichtbar („Feind hört mit“) oder als gewollter Kontrast ((K)ein bisschen Frieden). Die Enge der Gänge, die Neonröhrenästethik, Kabel, Leitungen und Rohre, Beton, Gebotsschilder begleiten den Besucher durch in eine meist beklemmende Athmosphäre. Die zweite Kunst-Ausstellung im Regierungsbunker überhaupt innerhalb von 10 Jahren war für die drei Künstler eine besondere Aufgabe. Auch da das Museum zunächst nicht für Ausstellungen geeignet schien und ungern für regelmäßige Ausstellungen Tür und Tor öffnen wollte, wurde mit der Museumsleitung ein besonderes Thema erarbeitet: „Spionage“

Kalter Krieg und Paranoia: Die zynischen Klebebuchstaben von Kolja Senteur wurden meist übersehen und als „authentisch“ wahrgenommen…

„Der Ansatz den Kolja Senteur in seinen Arbeiten verfolgt, ist besonders der Paranoia gewidmet. Wer überwacht wen? Wem ist zu trauen?  Das Janusköpfige im Menschen tritt hierbei zu Vorschein. Seit jeher werden wir ausgehorcht, hintergangen und verraten. In der Niebelungen-Mythologie ist dies sogar das Hauptthema. Hat unsere Angst vor Unwissen und die Angst vor dem Unbekannten uns heute soweit getrieben, dass wir unserem Nachbarn nicht mehr trauen? Wer weiß was über uns? Wie viel geben wir via sozialer Netzwerke freiwillig preis? Entspricht der Ursprung der Spionage nicht sogar einer menschlichen Schwäche – der Neugierde? Und schließlich: Wie wichtig ist uns unsere Immunität? Sind wir bereit, andere auszuspionieren, damit wir Gewissheit über alles haben? Sind wir bereit, uns im Namen der Sicherheit durchleuchten zu lassen? Oder wie es jüngst ein Wahlplakat treffend ausdrückte: Warum interessiert sich der Staat dafür, was ich nicht zu verbergen habe? Ein Kreislauf der also hochaktuell ist und sich von der romantisierten Version des einsamen Agenten zu einer heute hochentwickelten Matrix erstreckt.
In der Gestaltung Senteurs Werke ist diese Auseinandersetzung zu finden. Da haben die Wände Ohren, der Spion wird vom Spion gejagt und am Ende doch (K)ein bisschen Frieden?“ Aus dem Pressetext zur Ausstellung.

      

 

  

 

 

 

 

       

 

      

  

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